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Minister Austermann will vermitteln

HGVQuelle: 26.04.2006 Schaufenster » KN-online

„2. Raisdorfer Wirtschaftsforum" diskutierte über Zukunft
des Wirtschaftsraumes Kiel

Raisdorf. Die Zukunft des Wirtschaftsraumes Kiel war am vergangenen Mittwoch Thema des „2. Raisdorfer Wirtschaftsforums" im „Autohaus Hansa". Für die Veranstaltung hatte der „Handels- und Gewerbeverein Raisdorf" (HGR) hochkarätige Teilnehmer gewinnen können. Mit Raisdorfs Bürgermeisterin Susanne Leyk und Landrat Dr. Volkram Gebel diskutierten Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU), Oppositionsführer Wolfgang Kubicki (FDP) und die Kieler Oberbürgermeisterin Angelika Volquarts.

Die vom HGR zunächst gestellte Frage nach der „Metropolregion Kiel" löste im Podium allerdings nur ein müdes Lächeln aus. „Ein Drittel Schleswig-Holsteins gehört zur Metropolregion Hamburg, da sollten wir hier auf dem Teppich bleiben", sagte Kubicki. Und Landrat Gebel erläuterte: "Von Metropolregion spricht man ab mindestens drei Millionen Einwohnern. Kiel und Umland mit seinen rund 700.000 Menschen muss man als 'Hauptstadtregion' sehen und zu einem regionalen Kraftzentrum entwickeln." Dabei sollte man insbesondere auf Wachstumsbranchen setzen: den Gesundheits- und den Dienstleistungssektor, Handel und Tourismus. Gerade im Hinblick auf die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe habe das Kieler Hinterland ein enormes touristisches Entwicklungspotenzial, betonte Kubicki. Einig war sich die Runde auch darin, dass die K.E.R.N.-Region als Instrument der interkommunalen Zusammenarbeit nach dem Austritt des Kreises Plön und der Orientierung Neumünsters, in Richtung Hamburg überholt oder gar „tot" sei. „Dennoch ist eine Kreis- und Stadtgrenzen überschreitende Zusammenarbeit auch zukünftig erforderlich. Diese könnte ich mir über eine gemeinsame Wirtschaftsförderungsagentur vorstellen", brachte Gebel eine neue Idee ins Spiel.

Breiten Raum in der Diskussion nahm außerdem der eingeschränkte Handlungsspielraum bezüglich der Weiterentwicklung des Raisdorfer Gewerbegebietes ein. Susanne Leyk kritisierte die Behinderungspolitik insbesondere der Landesplanung. Zuletzt habe diese trotz einer Übereinkunft mit der Stadt Kiel die Umsiedlung des „Bahr"-Baumarktes abgelehnt und ein Einzelhandelskonzept ein gefordert. „Diese Entscheidung verhindert die Schaffung 50 neuer Arbeitsplätze und gefährdet die bestehenden", so die Bürgermeisterin. Minister Austermann bot an, unter seiner Moderation zwischen Kiel, Raisdorf und der Landesplanung zu vermitteln. Er gab jedoch zu bedenken, dass man auch den Erhalt lebendiger Innenstädte im Blick haben sollte. Nicht die Finger verbrennen wollte sich Austermann am derzeit heißesten Raisdorfer Thema, der umstrittenen Verwaltungsstrukturreform. „Die Chancen einer solchen Reform werden durch starre Vorgaben kaputt gemacht. Sollte Raisdorf zur Amtsgemeinde werden, werden bewährte Strukturen zerstört und die Wirtschaftsentwicklung erheblich geschwächt", betonte Susanne Leyk. Ohne Innenminister Ralf Stegner in die Parade fahren zu wollen, sagte Austermann nur so viel: „Kein Gesetzentwurf geht so ins Gesetzblatt ein, wie er ins Kabinett eingebracht wurde." Ein Fünkchen Hoffnung also? vg

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