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Der Dezember ist die „Testphase"

HGVQuelle: 6. Dezember 2006 Kieler Nachrichten » KN-online

HGR wünscht sich mehr Abstimmung bei Ladenöffnungszeiten

Raisdorf - Mehr Zeit fürs Einkaufen beschert das neue Ladenöffnungsgesetz den Kunden im Raisdorfer Ostseepark - allerdings nicht überall und erst mal begrenzt auf den Dezember. Die Geschäfte nutzen die neue Freiheit zudem sehr unterschiedlich, so dass die Öffnungszeiten noch stärker voneinander abweichen als bisher. Da gibt es Geschäfte, die sonnabends bereits um 13 oder 14 Uhr schließen und andere, die an diesem Tag bis 22 Uhr die Kassen besetzt halten. Das Warenhaus real, einer der wichtigsten Kundenmagneten in dem großen Gewerbegebiet, will freitags und sonnabends vor Weihnachten von 8 bis 22 Uhr für die Kunden da sein (montags bis donnerstags bleibt es bei 8 bis 20 Uhr). „Vor dem Hintergrund, dass wir bereits seit Jahren eine Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes fordern, begrüßen wird grundsätzlich eine Lockerung der starren deutschen Ladenöffnungszeiten", erklärt dazu Vertriebsgeschäftsführer Michael Kliger aus der Zentrale der real SB-Warenhaus GmbH in Mönchengladbach „Wir wollen dann öffnen können, wenn der Kunde es wünscht." Einen „langen Donnerstag" bis 22 Uhr bieten in der Vorweihnachtszeit eine ganze Reihe anderer Läden an wie zum Beispiel die Elektronikfachmärkte Conrad und Media Markt, der Möbelmarkt Roller, Wagners Spiel- und Technikwelt oder das Futterhaus/Tierbedarf. Wie es im neuen Jahr weiter geht, darauf will sich keiner festlegen. Der Dezember wird als Testphase betrachtet: „Wir werden erst mal abwarten und sehen, wie es angenommen wird", ist immer wieder zu hören.

Um für die Kunden Klarheit zu scharfen würde sich Hans-Peter Wohler-Schmidt, Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins Raisdorf (HGR), wünschen, dass es zu einer einheitlichen Regelung kommt. Wer die Situation in Raisdorf kennt, der weiß: Bei der Vielzahl von Unternehmen im Ort, darunter vor allem im Ostseepark ein Großteil Filialisten, ist das eher Wunschdenken. Doch Wohler-Schmidt will versuchen, im neuen Jahr, wenn erste Erfahrungen gesammelt wurden, „möglichst viele an einen Tisch zu kriegen". Durchgehend langes Einkaufen wird sich seiner Meinung nach in Einkaufszentren auf der „grünen Wiese" wohl nicht durchsetzen. Er gibt einem langen Abend in der Woche die größten Chancen: „Das er scheint mir am sinnvollsten." Die fehlende Einheitlichkeit sieht auch Hans-Otto Markowsky, Geschäftsleiter des Quelle Technik-Centers, als Problem. Längere Öffnungszeiten würden so „nichts bringen", meint er, und so wird er den Quelle-Markt nach reiflicher Überlegung weiterhin montags bis sonnabends „nur" von 10 bis 20 Uhr besetzen. Nach seinen Erfahrungen kommen die Kunden für ganz gezielte Einkäufe in den Ostseepark und nicht zum gemütlichen Bummeln. Schon jetzt sei ab etwa 19 Uhr nicht mehr sehr viel los. hbr

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