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Die Medien und das Wirtschaftsklima

HGVQuelle: 12.Mai 2007 Kieler Nachrichten » KN-online

In Raisdorf ging es auch um die Stärkung des Standortes Schleswig-Holstein

Von Anne Gothsch

Raisdorf - Mit „Wirtschaft und Medien" hatte der örtliche Handels- und Gewerbeverein für sein drittes Raisdorfer Wirtschaftsforum ein komplexes Thema gewählt. Mehr als 100 Unternehmer und Führungskräfte waren der Einladung ins Autohaus Hansa nach Raisdorf gefolgt, um über das Beziehungsgeflecht zu diskutieren. „Wie groß ist die Macht der Medien tatsächlich?", „Wie können Unternehmen die Möglichkeiten der Medien gezielt nutzen?" oder „Welchen Einfluss haben die Medien auf die Standortentwicklung, auf das regionale Wirtschaftsklima?" waren nur einige der Fragen, die die Teilnehmer der einleitenden Gesprächsrunde erörterten. Bernd Rohwer, Hauptgeschäftsführer der IHK Lübeck, Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH, Klaus-Hinrich Vater, Geschäftsführer der Vater Holding GmbH, und Jürgen Heinemann, Chefredakteur der Kieler Nachrichten.

Während die Redner zur medialen Macht unterschiedliche Auffassungen hatten, waren sie sich darin einig, dass das gemeinsame Ziel die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein sein müsse. „Das aber erfordert, dass wir endlich mit dem Klein-Klein, mit der Kirchturmpolitik aufhören und uns auf die gemeinsamen Stärken konzentrieren", forderte Bernd Bösche und erntete damit Beifall. Es käme darauf an wie der Norden überregional und international wahrgenommen werde. Schließlich habe man als Investitionsstandort internationale Mitbewerber. Auch Rohwer mahnte die Bündelung der Kräfte an und kritisierte in diesem Zusammenhang nicht nur die langjährige Rivalität zwischen Kiel und Raisdorf, sondern zwischen vielen Oberzentren und dem jeweiligen Umland. „Die Medien haben erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten für das regionale Wirtschaftsklima", sagte Rohwer. Vielfach würde die Berichterstattung über Großkonzerne dominieren, der Mittelstand komme manchmal zu kurz. Andererseits seien die kleinen und mittelständischen Betriebe auch gefordert, so Bösche, aktiv den Kontakt mit den Medien zu suchen, sie „mit positiven Nachrichten zu füttern". So wie es Klaus-Hinrich Vater mit seiner Firma für IT-Dienstleistungen schon in der Aufbauphase praktiziert hat und nach eigener Aussage inzwischen einen guten Kontakt zur Wirtschaftsredaktion der Kieler Nachrichten pflegt.

Er empfahl anderen Unternehmern, ohne Scheu auf die Medien zuzugehen, „wenn man eine interessante Neuigkeit zu berichten hat". Dass das nicht immer so einfach sei, war aus dem Publikum zu hören, und Jürgen Heinemann erläuterte als Vertreter der Medien einige Gründe, warum nicht jedes Telefonat umgehend zum gedruckten Bericht führt.

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