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Von Königinnen, Rittern und Falschgeld

HGVQuelle: 21. Februar 2007 Schaufenster » KN-online

42. Rosenmontagssitzung brachte 1.625 Euro für den guten Zweck zusammen

Raisdorf - Ohne helau! und alaaf! stürmte der „Handels- und Gewerbeverein Raisdorf" (HGR) vorgestern im Vorfeld seiner 42. Rosenmontagssitzung im „Hotel Rosenheim" traditionsgemäß das örtliche Rathaus, um die Macht für drei närrische Tage an sich zu reißen. Bürgermeisterin Susanne Leyk wehrte sich nur mit ein paar gereimten Zeilen und übergab dann widerstandslos den Rathausschlüssel und das Stadtsäckel an die Hobbykarnevalisten des HGR.

Eigentlich war der Vorsitzende der Kaufmannschaft, Hans-Peter Wohler-Schmidt wie in jedem Jahr darauf eingestellt, ein leeres Säckel zu übernehmen - er hatte bei seiner Begrüßung bereits versprochen, die Kasse zu füllen.

Doch die Verwaltungschefin überraschte die Narren mit Geld der Marke Eigendruck: Mit dem am PC selbst hergestellten „Raisdorf-Euro" befriedigte sie die Geldgier der Rathausstürmer. Denn eines war ihr von vornherein gewiss: „Die werden doch nicht eher gehen, bevor sie haben Geld gesehen", dichtete Susanne Leyk.

Anerkennung zollte Wohler-Schmidt der Bürgermeisterin übrigens für ihre Standhaftigkeit in Sachen „Verwaltungsstrukturreform", die vor zwölf Monaten im Mittelpunkt der Rosenmontagsaktion stand. „Sie hat ein Jahr lang wie eine Löwin gekämpft und ihr Königreich verteidigt, an ihrer Seite die Prinzen Rüdiger (Eschmann, CDU) und Wilhelm (Kirschstein, WIR). Nur Ritter Volker (Sindt, SPD) wollte nicht das Schwert gegen seinen roten Bruder in Kiel erheben", philosophierte der HGR-Chef.

Am Ende habe man dann Verbündete im „Reich am Selenter See" gefunden. Kritisch-humorvoll betrachtete später auch Festredner Jochen von Allwörden, der Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Städteverbandes, vor den rund 140 Gästen im „Rosenheim" die Reform der Kommunalverwaltung, nahm aber im Wesentlichen Bezug auf das diesjährige Rosenmontagsmotto: „Können wir den Mehrwert noch steuern?".

Zufrieden zeigte sich der HGR-Vorsitzende Hans-Peter Wohler-Schmidt am Ende vor allem mit dem Ergebnis der mit attraktiven und von örtlichen Geschäftsleuten gespendeten Preisen gespickten Tombola. „Wir haben insgesamt 1.625 Euro zusammenbekommen - das ist eines der besten Ergebnisse unserer Rosenmontagssitzungen", freut sich der HGR-Chef. Mit diesem Geld füllt der Verein das Stadtsäckel auf: Es ist zweckgebunden für das Raisdorfer Projekt „Kinderland" zu verwenden.

Sorgen macht Wohler-Schmidt die stetig sinkende Beteiligung der Mitglieder am Rathaussturm. Er kündigt an, dass im nächsten Jahr das Programm ein bisschen umgestellt werde. vg HGR-Chef Hans-Peter Wohler-Schmidt unterstützt das Projekt „Kinderland". FOTO: GRAAP

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