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Brückenschlag

HGVQuelle: Ostholsteiner Zeitung 5.2.2008 » KN-online

Karnevalisten stürmen das Raisdorfer Rathaus ein wenig wehmütig
Raisdorf - Kein Helau, keine Kamelle und keine Narrenkappen, doch unterhaltsam geht es am Rosenmontag in Raisdorf schon zu, wenn der örtliche Handels- und Gewer­beverein (HGR) pünktlich um 11.59 Uhr zum Sturm aufs Rathaus bläst. Seit 40 Jahren müssen es die Raisdorfer Bürgermeister hinnehmen, dass ihnen Amtsgewalt und Ge­meindesäckel entrissen werden. Gegenwehr ist zwecklos, und so fügte sich gestern auch Bürgermeisterin Susanne Leyk in ihr Schicksal. Die HGR-Narren treten zwar in korrektem Anzug mit Schlips und Kragen auf, aber sie haben es faustdick hinter den Ohren und schon so manche witzige Überraschung präsentiert.
Gestern schwang allerdings Wehmut mit, denn es sei schließlich das letzte Mal, dass Raisdorfer das Rais­dorfer Rathaus stürmen, sagte der HGR-Vorsitzende Hans-Peter Wohler-Schmidt. Im nächsten Jahr ist es das Rat­haus der neuen Stadt Schwentinental. Da passte der Trauerflor am Rathausschlüssel, den Wohler-Schmidt von der Bürgermeisterin bekam. Die Fusion mit der Nachbargemeinde war zentrales Thema der Karnevalsaktion, bei der reichlich Vertreter aus Klausdorf dabei waren und die unter dem Motto stand „Abschied vom Dorf - auf zu neuen Ufern?!"

Höhepunkt der „Entmachtungs-Zeremonie" war ein symbolischer Brückenbau: Susanne Leyk und der Klausdorfer Bürgermeister Günther Gröller bekamen die Aufgabe, vorbereitete hölzerne Brückenteile zusammenzufügen als Symbol für die Fusion. Die beiden fackelten nicht lange, packten zu und hatten das Werk im Nu beendet. Es erwies sich auch als tragfähig: Sicher standen beide am Ende oben und stießen mit einem Glas Sekt an. Die Rathausbesetzung ist Auftakt des Treffens in der Karnevalszeit, zu dem der

HGR regelmäßig Gäste aus Wirtschaft, Politik, Vereinen und Verbänden einlädt.

So ging es auch gestern nach der Machtübernahme zügig zum stärkenden Haxen-Essen ins Hotel Rosenheim. Die Haxe wissen die rund 200 Besucher, die immer dabei sind, ebenso zu schätzen wie die Gespräche untereinander in lockerer Runde und die launige Rede, die es als Nachtisch gibt. Festredner war in diesem Jahr Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegard. hbr

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