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Schwentinentaler verteidigen Ostseepark-Pläne

HGVQuelle: Kieler Nachrichten vom 23.12.2010 » KN-online

Schwentinental. Das Areal zukunftsweisend strukturieren und Leerstand abbauen – das wollte die Stadtvertretung Schwentinental, als sie den Aufstellungsbeschluss für eine Bauleitplanung für den Ostseepark fasste. Dazu gehört auch die Ausweisung eines neuen Areals als „Zentraler Versorgungsbereich“ mit Dienstleistern, Gastronomie und Kultur, was die Aufenthaltsqualität in dem Gebiet verbessern soll. Der große Nachbar Kiel sieht die Schwentinentaler Bemühungen nun offenbar als Konkurrenz und fürchtet, eine Ausweitung der Ostseepark-Verkaufsfläche könnte Kunden vom Citti-Park ins nahe Umland locken.

Die Schwentinentaler Stadtvertreter zeigen zwar ein gewisses Verständnis für die Bedenken der Landeshauptstadt. Doch ihre Stadt müsse das Recht haben, das vom Leerstand geprägte Gebiet weiter zu entwickeln und für die Zukunft aufzustellen, so die einhellige Meinung. „Konkurrenz dient dem Menschen, dem Verbraucher und belebt immer das Geschäft“, so Norbert Scholtis, CDU-Fraktionschef und Vorsitzender der Stadtentwicklungsausschusses. Statt die Pläne im Ostseepark anzugreifen, solle Kiel über die eigene Verkehrspolitik und die „autofreie Zone Kieler Innenstadt“ nachdenken. „Ganz wichtig ist jetzt für die politisch Verantwortlichen in Schwentinental, dass alle an einem Strang ziehen, für die zukunftsfähige Entwicklung des Ostseeparks“.

Herbert Steenbock (SWG), Vorsitzender des Bauausschusses, verwies auch darauf, dass es sich nicht um einen reinen Zuwachs an Verkaufsfläche, sondern auch um eine Umstrukturierung handele – vorgesehen sei, dass der Handel künftig im Innenbereich konzentriert sei und im Außenbereich des Gebietes nicht mehr zugelassen werde.

SPD-Fraktionschef Volker Sindt erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass eine Überplanung des Areals, wie es nun geschehen solle, ursprünglich einmal von Kiel und der Landesplanung im Zusammenhang mit der Bauhaus-Verlagerung gefordert worden sei. „Ich bin natürlich dafür, dass Schwentinental alles tut, um den Ostseepark lebensfähig zu erhalten“, so Sindt. Dabei müssten sich Kiel und Schwentinental allerdings zusammenraufen.

Auch die Grünen äußerten sich dazu: Das Argument des Kaufkraftabzugs gelte umgekehrt genauso, wenn der Ostseepark sich nicht fortentwickeln dürfe.

Bürgermeisterin Susanne Leyk berichtete, sie sei in ständigem Gespräch zu diesem Thema mit Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig und Peter Todeskino: „Es wird keinen Verkaufsflächen-Krieg geben.“ Aber jeder müsse seine Chance nutzen. Die Fristverlängerung für die Stellungnahme Kiels werde gewährt.Vom Montag, 10. Januar, bis Montag, 24. Januar, liegt der Planungsentwurf im Rathaus in Zimmer 13 auch für die Öffentlichkeit aus. Am Mittwoch, 19. Januar, findet ab 20 Uhr dazu auch eine Informationsveranstaltung für die Gewerbetreibenden statt.

„Auch der Ostseepark bietet eine große Anzahl von Arbeitsplätzen, die es zu erhalten gilt. Dazu muss man aber einiges tun. Und ob das Ergebnis positiv ist, entscheidet zum Schluss letztlich der Kunde,“ erklärt Hans-Peter Wohler-Schmidt vom Handels- und Gewerbeverein Schwentinental, der das Vorhaben der Stadt ausdrücklich begrüßt.

Andrea Seliger

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