Quelle: Kieler Nachrichten, 8.3.2011 » KN-online
Gut besuchte und ertragreiche Rosenmontagssitzung des Handels- und Gewerbevereins SchwentinentalSchwentinental- In Versform verpackt und zum Schmunzeln, aber dennoch deutlich, waren die Spitzen in Richtung Kiel bei der 46. Rosenmontagssitzung des Handels- und Gewerbevereins Schwentinental.
"Noch schlimmer, und das sag' ich hier laut, ist die Art, wie Kiel auf unseren Ostseepark schaut", hatte zum Beispiel Bürgermeisterin Susanne Leyk gereimt. "Wir begutachten und planen für viel Geld, in der Hoffnung, dass Kiel nun zufrieden gestellt", hatte sie weiter getextet. In welche Richtung es bei der Ostseepark-Entwicklung gehen könnte, deutete schließlich die Textzeile "Aber ärgern wollt' ich mich hier jetzt nicht, am Ende entscheidet vielleicht ein Gericht?" an.
Auch HGV-Vorsitzender Hans-Peter Wohler-Schmidt hatte bei seiner Begrüßung der Gäste in Sachen Ostseepark kein Blatt vor den Mund genommen: "Ich appelliere an unsere Nachbarn und die Planung im Land, streut uns ins Getriebe nicht noch mehr Sand."
Zum Rosenmontagsmotto "Rettungsschirm für alle?" hatte sich Wirtschaftsminister Jost de Jager als Festredner hinsichtlich der nicht allzu rosigen Finanzlage in Schleswig-Holstein und Schwentinental seine närrischen Gedanken gemacht. Wenn Griechenland etwa, wie von einer Boulevardzeitung vorgeschlagen, zum Schuldenabbau seine Inseln verkaufen soll, dann könnten die Chinesen doch auch bei uns im Lande aktiv werden. Sylt und Fehmarn würden prima Erlöse bringen. "Und am Ende bekommt jeder Schleswig- Holsteiner ein Begrüßungsgeld, womit auch die Kaufkraft- Probleme in Schwentinental gelöst sein dürften", so de Jager, der im weiteren Verlauf dann zum ernsthaften Teil seiner Rede überging mit echten Zahlen und Fakten aus dem Lande.
Die HGV-Rosenmontagssitzungen im Schwentinentaler Ortsteil Raisdorf haben eine lange Tradition. Auf Rathausstürmung und Übernahme der Schlüsselgewalt habe man laut Wohler-Schmidt ganz bewusst verzichtet zu Gunsten des jetzt rein geselligen Teils bei dem mit Reden gewürzten Haxenessen.
Ebenso traditionell ist die Tombolaverlosung, deren Einnahmen immer für einen guten Zweck bestimmt sind. Die von Kindern der DRK Kindertagesstätte Klausdorf verkauften Tombolalose brachten diesmal nun 1835 Euro für die drei Kindergärten im Ortsteil Klausdorf. uhl
Kindergarten Klausdorf