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HGV-Rosenmontags-Reden schaffen schlechtes Karma

HGVQuelle: Kieler Nachrichten, 13.2.2013 » KN-online

Nach der Bütt kamen die Pechsträhnen – Uta Fölster über Quotenfrauen

Schwentinental. Unter den 44 Rednern, die bisher beim Rosenmontag des HGV in Schwentinental auftraten, war nur eine Frau. Grund genug also, mal das Thema Frauenquote anzupacken. Uta Fölster, Präsidentin des Oberlandesgerichtes in Schleswig, tat dies sowohl kritisch als auch unterhaltsam.

Gastgeber Hans-Peter Wohler- Schmidt, Vorsitzender des Handels-und Gewerbevereins in Schwentinental, musste mit Blick in den Saal des Hotels Rosenheim feststellen, dass es sich immer noch um eine stark männerdominierte Gesellschaft handele. Dass das für Schwentinental ansonsten nicht ganz so gilt, zeigte schon die Menge der Damen am Präsidiumstisch – dort saßen neben Uta Fölster Bürgermeisterin Susanne Leyk, Bürgervorsteherin Angelika Lange-Hitzbleck sowie Irene Nagel und Sinje Marohn aus dem HGV-Vorstand.

Bürgermeisterin Susanne Leyk erinnerte in ihrer Rede unter anderem an die erste und bis gestern einzige Rosenmontags- Rednerin, Angelika Volquartz, der dies offenbar kein Glück gebracht habe, denn sie sei nicht wiedergewählt worden. Kein geschlechtsspezifisches Unheil allerdings, wenn auch die Redner Jost de Jager und Christian von Boetticher hätten anschließend Pech gehabt. Dass die Bürgermeisterin auch anderen Frauen viel zutraut, von Quote aber weniger hält, und eher auf Kooperation setzen will, machte sie mit einem gereimten Gedicht deutlich, das endete: Quote hin, Rechte her, gemeinsam schaffen wir mehr″. Frauenquote? Frau hat Recht? - Frau im Recht? lautete der komplette Titel der Rede von Uta Fölster, die gleich zu Beginn klarstellte, sie habe zwar viele Talente, aber Büttenreden gehörten nicht dazu. Und so waren dann einige Beispiele aus ihrer Rede und Wortschöpfungen wie „Bürgerinnenmeisterin″ amüsant, der Inhalt jedoch durchaus ernst gemeint. Rechtlich seien Frauen weitgehend gleichgestellt und könnten heute fast jeden Beruf ergreifen, so Uta Fölster. Doch die „deutsche Elite″ sei nach wie vor männlich, was ein Gesetz allein nicht ändern könne. An der tatsächlichen Leistung liege es aber nicht – Männer seien einfach besser in der „Kompetenzsimulation″, Frauen oft zu zögerlich.

Uta Fölster widmete sich auch ausführlich dem Begriff der Quotenfrau, definiert als jene, die bei gleicher Qualifikation vorgezogen werden darf: Frauen sollten dies als Lob auffassen – heiße es doch, mindestens so gut zu sein wie ein Mann.

 

Die diesjährige Verlosung des HGV, für die viele Betriebe Preise gespendet hatten, ist für die Arbeit der beiden Schwentinentaler Jugendhäuser bestimmt.

Fotos Seliger

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