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Weiter Kritik am Gerätehaus-Standort

HGVQuelle: Kieler Nachrichten, 14.12.2016 » KN-online

„Nehmen Sie unsere Sorgen mit“ – das gab Tillmann Frank, Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins in Schwentinental, Bürgermeister Michael Stremlau mit auf den Weg. Die Geschäftsleute haben immer noch Vorbehalte gegen ein neues Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße.

Schwentinental. Dass die Ortsfeuerwehr Raisdorf ein neues Gerätehaus braucht, erschloss sich jedem Teilnehmer einer Diskussion schon beim Aufgang zum Sitzungsraum: Nur dank zusätzlicher Stahlstreben darf das alte Gebäude in der Bahnhofstraße überhaupt noch genutzt werden. Frank stellte auch gleich klar, dass die Kritik keineswegs der Feuerwehr gälte. Er wandte sich gegen den Bürgermeister als Vertreter der Stadt: Noch Mitte Oktober habe es geheißen, die Entscheidung über den zukünftigen Standort sei noch offen. Nach einer Diskussion vor eineinhalb Jahren hätten viele auch den Eindruck gehabt, dass die Feuerwehr nicht in der Bahnhofstraße bleiben würde. Doch dann sei sehr schnell der Beschluss für einen Neubau am alten Standort gefallen – ohne dass inzwischen ein Verkehrskonzept für die belebte Geschäftsstraße vorliege: „Die Kommunikation ist ungenügend gelaufen“. Und: „Für den Ort ist die Entscheidung eine Sackgasse!“

Bahnhofstrasse
Geschäftsleute sorgen sich um die Zukunft der Bahnhofstraße, wenn es keine Lösung für die Verkehrsprobleme gibt. Quelle: Andrea Seliger

Stremlau verteidigte die Verfahrensweise: Es habe mehrere offene öffentliche Sitzungen zu dem Thema gegeben. Im Zuge der neuen Planungen könne die Situation der Bahnhofstraße mit behandelt werden. „Die Verkehrssituation wird mit der neuen Feuerwehr eher besser“, meinte er, denn das verfügbare Grundstück sei groß genug. Nach den Zahlen der Polizei sei die Bahnhofstraße auch kein Unfallschwerpunkt.

Eine Diskussion gab es außerdem darum, ob die Stadt tatsächlich alles getan habe, um den anderen möglichen Standort am Dütschfeldredder/ B202 umzusetzen. Der Bürgermeister versicherte, man habe sehr wohl richtig mit den in Frage kommenden Grundstückseigentümern verhandelt. Gegen den Standort Dütschfeldredder habe es auch noch andere Argumente gegeben, so der büroleitende Beamte Jens Becker. Zum einen sei der Bereich ein Unfallschwerpunkt, zum anderen wäre die Entwässerung sehr teuer geworden.

Für die Geschäftsleute in der Bahnhofstraße ist nach wie vor die Parksituation das Problem. „Am Bahnhof gibt es noch Parkplätze“, so Stremlau. Die kosten allerdings inzwischen 1 Euro. Apotheker Torsten Jander verwies auch darauf, dass der Weg für Gesunde zwar nicht weit sei, doch ältere oder kranke Menschen, die dort zur Bank, zum Arzt oder zur Apotheke gehen, hätten es deutlich schwerer. Steuerberaterin Barbara Nack bedauerte, dass von den früheren Anregungen nichts umgesetzt worden sei: „Es gibt noch viele Möglichkeiten, Kurzzeitparkplätze zu schaffen, beispielsweise anstelle der Rabatten.“

Andrea Seliger

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