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Kiel braucht das Umland und umgekehrt. Erstmals traf sich das Raisdorfer Wirtschaftsforum

HGVQuelle: 15.09.2005 Kieler Nachrichten » KN-online

Raisdorf - „Nur partnerschaftliche Zusammenarbeit, vor allem mit der Stadt Kiel, bringt uns weiter." Das erklärte Raisdorfs Bürgermeisterin Susanne Leyk am Mittwochabend beim Wirtschaftsforum des Handels- und Gewerbevereins. Dieser Kernaussage ihres Eingangs-statements schlossen sich die meisten anderen Gesprächsteilnehmer im Laufe des Diskussionsabends an. "Die Zukunft des Wirtschaftsraumes Kiel, Kiel-Raisdorf - ein Spannungsfeld?" war das Thema des gut besuchten 1. Raisdorfer Wirtschaftsforums, zu dem der HGR unter Vorsitz von Hans-Peter Wohler-Schmidt eingeladen hatte.

Die Idee dazu stammt von Walter Evers, Filialleiter im Autohaus Hansa, der für den Abend die Geschäftsräume des BMW-Hauses im Gewerbegebiet Ostsee Park zur Verfügung stellte. Als Diskussions-teilnehmer hatte der HGR neben Verwaltungs-Chefin Leyk auch Dirk Claus (Kieler Wirtschaftsförderung) und Michael Zeinert (IHK) aufs Podium geholt, dazu Frieder Henf (K.E.R.N.), Rüdiger Eschmann (Vorsitzender der CDU-Fraktion Raisdorf) und den Landtagsabgeordneten Peter Sönichsen (wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU Kreis Plön). Weil Kiel und Raisdorf unstrittig bedeutende Einzelhandelsstandorte sind, gibt es, so sah es die Diskussionsrunde, natürlich auch ein Spannungsfeld. Susanne Leyk und Michael Zeinert plädierten dafür, den bestehenden Wettbewerb positiv zu gestalten. „Kiel wäre ohne sein Umland viel weniger - aber auch umgekehrt", sagte Zeinert; es bestehe also „eine gewisse Abhängigkeit, um die Region voranzubringen".

Für eine Denkweise über die Stadt- und Gemeindegrenzen hinaus trat natürlich auch Frieder Henf als Geschäftsführer der Technologieregion K.E.R.N. ein: „Wir müssen versuchen, uns regional aufzustellen." Und es sei wichtig, die vorhandenen Stärken, die sich gerade im maritimen Bereich finden, zu nutzen und weiter zu stärken. „Auf das setzen, was wir haben" und den „Bestand pflegen und darauf aufbauen" stimmte Peter Sönichsen in diesem Punkt mit ihm überein. Bei der Zusammenarbeit bevorzugt er allerdings nur eine projektbezogene Kooperation. Zwischen Kommunen müsse auch Wettbewerb herrschen, und die Planungshoheit müsse bei den Städten und Gemeinden liegen. Von Reglementierungen, die die Wirtschaft behindern, hält er nichts, ebenso wenig wie Rüdiger Eschmann; der CDU-Fraktionsvorsitzende verwies dabei auf die von der Mehrheit der Raisdorfer Gemeindevertretung geforderte Aufhebung des B-Plans 40 in der Gemeinde. Dadurch sollen weitere Flächen im Ostsee Park komplett für den Einzelhandel geöffnet werden. Claus hat allerdings starke Bedenken, dem Einzelhandel „ohne Wenn und Aber" Flächen zugänglich zu machen, die mit produzierendem Gewerbe besetzt waren. hbr Wirtschaftsforum im Autohaus Hansa,Raisdorf-Ostseepark.

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