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Liebe statt Reformen

HGVQuelle: März 2006 » KN-online

Raisdorfer ließen bei der Rosenmontagssitzung Dampf ab

Raisdorf. Wenn man den Verantwortlichen in Raisdorf glauben darf, ist das Lieblingsvorhaben von Innenminister Ralf Stegner, die Verwaltungsstrukturreform, eine einzige Lachnummer. Die geplante Reform bereitet selbst Bürgermeisterin Susanne Leyk so viel Kopfzerbrechen, dass sie sich des Themas fast nur noch mit (schwarzem) Humor annehmen kann. So geschehen bei der 41. Rosenmontagssitzung des „Handels- und Gewerbevereins Raisdorf" (HGR).

Am vergangenen Montag „stürmten" die Kaufmannschaft und ihre Gäste traditionell das Rathaus und übernahmen von Susanne Leyk für drei närrische Tage Gemeindesäckel und Rathausschlüssel. Das Motto lautete in Anspielung auf die Verwaltungsstrukturreform, nach der sich Gemeinden mit weniger als 8.000 Einwohnern zu Verwaltungsgemeinschaften zusammenschließen müssen, so: „Bleiben wir unter uns?" Die Bürgermeisterin und den HGR-Vorsitzenden Hans-Peter Wohler-Schmidt beschäftige dann aber doch die Frage: Wie bleiben wir unter uns? „Gesetzt den Fall, dass wir 300 Einwohner mehr in Raisdorf wären, dann braucht uns all das nicht mehr scheren", dichtete Susanne Leyk, die nur wenig Lust verspürt, Chefin von einem reformierten „Stegnershausen" zu werden. Der HGR lieferte einige Vorschläge, wie die magischen 8.000 Einwohner zu erreichen wären: durch Fälschung der Statistik (eine andere Kommune aus der Region macht es vor...), durch die Annexion Rosenfelds -- oder durch die ultimative HGR-Methode: Die örtliche Polit-Prominenz durfte sich im „Einwohner-Werfen" auf Blechbüchsen versuchen. Pro getroffener Dose gab's zehn Bürger dazu - die 8.000er Grenze war in null Komma nichts überschritten!

Den mit Abstand besten Vorschlag lieferte aber Festredner Hans-Jörn Arp aus Wacken beim anschließenden Haxen-Essen im Hotel „Rosenheim" nach: Der IHK-Vizepräsident und Wirtschaftsausschussvorsitzende im Landtag forderte die zeugungskräftigen Männer auf, mit ihren Ehefrauen sofort den Saal zu verlassen und ihrer „Pflicht" nachzukommen. „Notfalls erkläre ich mich auch bereit, meinen Jahresurlaub vor Ort zu verbringen und mich selbstlos dieser bevölkerungspolitisch großen Aufgabe zu stellen", schmunzelte Arp. Ob sein Rezept - „Macht Liebe aus Liebe zu Raisdorf - fruchtet? In neun Monaten sind wir alle schlauer... vg fasching

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