"Investieren Sie in Rohstoffe"

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HGVQuelle: Schaufenster 25. Februar 2009 » KN-online

Landwirtschaftsminister feixte beim Raisdorfer Rosenmontag

„Finanzmarktkrise - laues Lüftchen oder steife Brise?" Das Motto der diesjährigen Rosenmontagssitzung drängte sich dem „Handels- und Gewerbeverein Raisdorf' (HGR) fast schon auf. Und so bot sich Hans-Peter Wohler-Schmidt als Präsident des Rosenmontagskomitees, Bürger-meisterin Susanne Leyk und Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher als prominentem Gastredner genügend Zündstoff für ihre Witze, Anekdoten und Kalauer, die die Mitglieder und Gäste aus Wirtschaft und Politik mit zustimmendem Applaus belohnten.

Als „Synergieeffekt" verkaufte Wohler-Schmidt die ins „Hotel Rosenheim" verlegte Übernahme der Amtsgewalt von Bürgermeisterin Leyk. Gegenüber den Vorjahren könne die Bürgermeisterin nun 13 Minuten länger arbeiten, der HGR spare den feierlichen Sekt und die Spritkosten zum Rathaus und zurück. Getreu dem Tagesmotto fasste der Präsident die Bankenkritik mit dem Spruch von Mark Twain „Ein Bankier ist jemand, der dir bei Sonnenschein einen Regenschirm leiht und ihn beim ersten Regenguss zurückverlangt" zusammen. Für seine Amtszeit im Rathaus, die ja am Aschermittwoch, schon wieder endet, hat Wohler-Schmidt schon weitreichende Pläne.

In der Hoffnung, einen reich gefüllten Stadtsäckel zu erhalten, plant er mit seinen Narren eine neue Umgehungsstraße, den Ausbau der Schwentine mit einem Kreuzfahrtanleger in Schwentinental und die Senkung der Gewerbesteuer auf null Prozent.

Das alles bleibt ein Traum, denn Susanne Leyk übergab ihm ein vollkommen leeres Stadtsäckel. Die ersparten Millionen brauchte die Landesregierung - wahrscheinlich für die HSH Nordbank. Denn „die HSH soll nun gerettet werden, einige pachten den Wohl­stand auf Erden. Manager, Vorstände und Aufsichtsräte, die bekommen weiter ihre Knete", kritisierte Leyk diejenigen, die sich selbst Gehälter zahlten und schon wieder in der Sonne liegen, während andere um ihren Job bangen müssen.

Für Jubel sorgte Landwirtschaftsminister von Boetticher, der auch als Büttenredner sein Geld verdienen könnte. Er holte zu einem Rundumschlag aus, erzählte von seinen späten und erfolglosen Investitionen im zusammenbrechenden neuen Markt, von Journalissen, die ihre Informationen vorn Internetportal Wikipedia übernehmen und von Beratern, die von dem, was sie tun, keine Ahnung haben; Sehr humorvoll riet er davon ab, Investmentspezialisten zu viel Glauben zu schenken oder vermeintlich Gewinn versprechende Wertpapiere zu kaufen.

Stattdessen empfahl von Boetticher, in Rohstoffe zu investieren. Seine einleuchtende Rechnung: „Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in Aktien der Commerzbank investiert hat, musste sich 18 Monate über fallende Kurse ärgern und hat heute noch 215,28 übrig.

Wer vor 18 Monaten 1158,48 in Krombacher Bier investiert hat, konnte 18 Monate lange jede Woche einen Kasten herrliches Pils genießen, war ständig heiter, hat den Regenwald gerettet und heute noch Leergut im Wert von 223,20 Euro übrig... sp

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