Quelle: Kieler Nachrichten, 22.11.2021 » Kieler Nachrichten
Trotz vierjährigen Stillstand bei der rotten Schwentinebrücke im Wildpark lassen Bürger nicht locker. Jetzt sammelten Konfirmanden Geld für die Sanierung. Im April 2022 soll dazu eine Vorentscheidung fallen.
Schwentinental: Seit mittlerweile vier Jahren ist die Schwentinebrücke im Raisdorfer Wildpark nun schon gesperrt. Die Stadt will zwar im Prinzip sanieren – schreckt aber vor hohen Kosten von geschätzten 420.000 Euro zurück. Wie sehr sich Bürger die Sanierung wünschen, zeigt jetzt eine weitere Spende: Raisdorfer Konfirmanden sammelten für diesen Zweck sogar Pfandflaschen und spendeten der Stadt die damit erzielten 1400 Euro.
Es ist nicht die erste, wohl auch nicht die letzte Bürgerspende, um die beliebte Brücke wieder gangbar zu machen. Erst im Juni dieses Jahres hatte der Verein „Freunde des Schwentineparks“ 15.000 Euro für diesen Zweck spendiert. Nach Einschätzung von Bürgermeister Thomas Haß ist die Spendenbereitschaft aus der Bürgerschaft so hoch, dass locker insgesamt 60.000 Euro zusammenkommen könnten.
An jede neue Bohle ein Namensschild des Spenders: Allein 40.000 Euro könne die Umsetzung einer Idee bringen, zu der der Handels- und Gewerbeverein (HGV) als Partner bereits seine Zustimmung signalisiert habe: So könne man an jeder Brückenbohle Schilder mit den Namenszügen von Spendern anbringen, die mit ihrem finanziellen Beitrag die Erneuerung der jeweiligen Holzbohle finanziert haben.
Trotz des Bürgerengagements hängt ein Start der Sanierung nun davon ab, ob eine bis zu 53-prozentige Förderung aus einem EU-Topf für „Ländlichen Tourismus“ (ELA-Programm) nun fließen oder nicht. Die Entscheidung sollte eigentlich schon vor ein paar Wochen im Oktober gefallen sein, wurde nun aber laut Bürgermeister auf den April 2022 verschoben. Stadtvertretung entscheidet über die Sanierung: Sollte Schwentinental die Förderung bekommen, wäre die Sanierung der Brücke nach Einschätzung von Thomas Haß mit einer dann noch im Raum stehenden Restsumme von 160.000 für die Stadt erschwinglich. Ob das Geld dafür aber tatsächlich bereit stehe, entscheide die Stadtvertretung. „Ich würde so einen Beschluss jedenfalls empfehlen, denn das Bürgerengagement zeigt, dass die Sanierung der Brücke vielen Menschen in der Stadt sehr wichtig ist.“ Was sogar auch für 30 bis 40 Raisdorfer Konfirmandinnen und Konfirmanden zutraf. Sie zogen im Rahmen einer Kooperation von Raisdorfer Kirchengemeinde und Quartiersbüro Raisdorf von Tür zu Tür, um Pfandflaschen einzusammeln. Die dabei zusammengekommenen 1400 Euro freuten den Raisdorfer Quartiersmanager Frederik Lauwen zwar sehr, obwohl es bei der Aktion nicht nur ums Geld allein gegangen sei: „Wir wollten in erster Linie den nachbarschaftlichen Zusammenhalt im Stadtteil stärken. Genau das haben wir geschafft und dabei auch noch eine schöne Spende für die Brückensanierung zusammenbekommen.“
Quelle: Jürgen Küppers